Zuckerbelastungstest

(Oraler Glukosetoleranztest, oGTT)

Bei etwa 5-10% der Schwangeren tritt vorübergehend durch die Stoffwechselbelastung in der Schwangerschaft Diabetes auf. Der so genannte Gestationsdiabetes (Schwangerschaftszucker) ist eine der häufigsten in der Schwangerschaft auftretenden Komplikationen mit weitreichenden Konsequenzen für das heranwachsende Kind mit zu starker Gewichts‐ und Größenzunahme und Anpassungsstörungen nach der Geburt. Aus diesem Grund gehört das Screening auf Gestationsdiabetes seit einigen Jahren zu den Standarduntersuchungen im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen.

Der Zuckertest erfolgt üblicherweise in der 26. bis 28. Schwangerschaftswoche. Bei bereits vor der Schwangerschaft bekanntem hohem Risiko oder klinischen Anzeichen im Rahmen der regelmässigen Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen muss der oGGT früher durchgeführt werden.

Wir führen diesen Test selbst in unserer Ordination durch. Zunächst wird nüchtern (d.h. nach 6h Nahrungskarenz) der Blutzucker gemessen. Danach bekommen Sie eine standardisierte Zuckerlösung zu trinken. Nach 1 und nach 2 Stunden erfolgt eine neuerliche Messung der Blutzuckerwert.

Sollte sich beim oGTT eine Überschreitung der Normwerte, also das Vorliegen eines Gestationsdiabetes zeigen, werden wir Sie gemeinsam mit der Stoffwechselambulanzen der Klinik Innsbruck bzw. einer der Diabtesambulanzen der Bezirkskrankenhäuser oder gemeinsam mit einem niedergelassenen Diabetologen im weiteren Schwangerschaftsverlauf bis zur Geburt betreuen.

Vom Ausmaß des Gestationsdiabetes und der nachfolgenden Betreuung hängt es ab, ob der Gestationsdiabetes mit einer Ernährungsumstellung ausreichend behandelbar ist oder ob eine Insulintherapie begonnen werden muss.

Die Durchführung des Zuckerbelastungstests ist Voraussetzung für das Kinderbetreuungsgeld.